Sensation in der U19-Bundesliga West! Im Revierderby hat der MSV Duisburg Spitzenreiter Borussia Dortmund den ersten Punktverlust zugefügt. Zuhause gewann der Zebra-Nachwuchs mit 3:1 (1:0).
Für Duisburg ist es der erste Dreier nach sechs sieglosen Spielen. Ein Sieg, mit dem niemand gerechnet haben dürfte. Vor dem Spiel hatte Dortmund ein beeindruckendes Torverhältnis von 30:2. MSV-Stürmer Kaan Inanoglu traf gleich dreimal.
Von Beginn an wollte der BVB keinen Zweifel aufkommen lassen, wer der Favorit ist. Der MSV wurde tief in die eigene Hälfte gedrückt. Es dauerte keine zwei Minuten bis zur ersten Dortmunder Großchance.
Eine eigentlich harmlose Flanke bereitete Duisburg-Keeper Fotios Adamidis Probleme. Er ließ den Ball vor die Füße von Danylo Krevsun fallen, konnte dessen Abschluss aus kurzer Distanz aber parieren. Kurz darauf köpfte Kjell-Arik Wätjen knapp am MSV-Kasten vorbei (4.).
Duisburg überstand die Druckphase unbeschadet und wurde mit der Zeit immer mutiger. An der Seitenlinie vertrat Co-Trainer André Panz den erkrankten Engin Vural und sah nach einer Ecke die erste Möglichkeit seiner Mannschaft (17.).
Für Dortmund wurde es zu einem Geduldsspiel. Bis 25 Meter vor dem gegnerischen Tor konnte sich der BVB-Nachwuchs den Ball hin und herschieben, dann war Schluss. Duisburg stand sicher und konnte immer wieder Nadelstiche nach vorne setzen.
Einer davon führte in der 43. Minute zu einem Elfmeter. Nach einer Flanke foulte BVB-Verteidiger William Rashidi Duisburgs Leif Linning im Strafraum, Schiedsrichter Lukas Koch zeigte ohne zu zögern auf den Punkt. Inanoglu blieb cool und brachte den Außenseiter kurz vor der Halbzeit in Führung.
BVB: Lisewski - Rashidi, Garcia, Meiser (74. Adamczyk), Korzynietz - Lubach, Wätjen - Campbell, Krevsun (46. Brunner), Herrmann (61. Onofrietti) - Rijkhoff.
Tore: 1:0 Inanoglu (44., Elfmeter), 2:0 Inanoglu (56.), 2:1 Lubach (69.), 3:1 Inanoglu (72.)
Gelbe Karten: - / Onofrietti (61.), Korzynietz (62.)
Rote Karte: - / Lubach (79.)
Schiedsrichter: Lukas Koch
Zur zweiten Halbzeit kam Paris Brunner bei den Dortmundern. Der erfolgreichste Stürmer der Liga stand erstmals seit seiner Suspendierung im BVB-Kader. Stattdessen bewies auf der anderen Seite Inanoglu seine Treffsicherheit.
Ein langer Ball von Keeper Adamidis wurde von Linnig verlängert. Inanoglu entwischte der BVB-Defensive, startete mit Tempo durch die Mitte und umkurvte Dortmunds Torwart Robin Lisewski - 2:0 für den MSV (56.).
In der Folge stand das Duisburger Tor unter Dauerbeschuss. Immer wieder musste Adamidis aus kurzer Distanz oder im letzten Moment parieren. Bei Rafael Lubachs Anschlusstreffer hatte der MSV-Keeper dann aber keine Chance (69.).
Doch wer gedacht hätte, dass der Außenseiter jetzt auseinanderbricht, der irrte. Inanoglu avancierte endgültig zum Spieler des Spiels. Dortmund machte hinten auf, Duisburg konterte und der MSV-Stürmer schnürte seinen Dreierpack (72.).
Darauf hatte der BVB keine Antwort mehr, der Frust saß tief. Torschütze Lubach beschwerte sich nach einem Foul beim Schiedsrichter und sah glatt Rot (79.). Das Spiel war entschieden, die Sensation perfekt!